Eines Tages entdeckte ich in einem Buch über die Anfangszeit der Eisenbahn in Hamburg, ein Foto der ersten Eisenbahnbrücke über die Norderelbe. Da ich sehr viel Freude habe am Bau von Brücken, siehe Spur 0, dachte ich mir, das ist der wahre Hingucker für eine Ausstellung. In dem Buch wurden auch einige Maße angegeben und so konnte ich mit dem Bau beginnen.
Was ich natürlich nicht hatte waren Angaben über die Farbe der Stahlkonstruktion. Ebenso das Mauerwerk ist von mir so gewählt worden das es in meinen Augen zusammen passt. Da es sich bei der Brücke um ein Bauwerk handelt, welches 1872 eröffnet wurde, gibt es leider, meines Wissens, keine Zeitzeugen mehr. Auch Fotos sind alle schwarzweiß.
Nun zum Bau. Die Hauptträger bestehen jeweils aus sechs gleichen Elementen. Ich fertigte einen Plan an, und kopierte ihn sechs mal. Dann klebte ich einen Plan auf eine Holzplatte und baute mir eine Schablone. Die gebogenen Träger bestehen aus 5x5mm Kiefernleisten. Diese wurden in die besagte Schablone geklemmt und miteinander verklebt. Da beim Bau der einzelnen Elemente jedesmal der Plan zerstört wurde, Holzleim der sich mit dem Plan verbunden hatte, musste ein neuer Plan genau an die gleiche Stelle des alten Planes geklebt werden.
In meinem Plan waren natürlich auch die senkrechten Streben eingezeichnet. So konnte ich auf den Kiefernleisten die genaue Position der Streben markieren. Mit dem Dremel musste nun sehr genau gearbeitet werden. Die Streben haben einen Durchmesser von 2mm, und die Bohrungen müssen exakt senkrecht nach unten verlaufen. Für die Diagonale Verstrebung zwischen den Bögen verwendete ich 0,5x3mm Furnierholz.
Für die Vorflutbrücken, insgesamt drei Stück, gab es leider nur sehr undeutliche Fotos. Auch habe ich sonst keine Quellen aufgetan die mir weiter geholfen hätten. Und so habe ich das Beste aus dem gemacht was ich hatte. Das Geländer stammt von Ndetail. Auf einer Messe in Bremen kaufte ich dann 6m (fragende Gesichter des Ndetail Teams), damit meine Preiserlein nicht in Wasser plumpsen.
Was auf dem Bildern nicht gut zu sehen ist, ist die Fließrichtung des Wassers. Das ist mir auch erst aufgefallen kurz bevor ich das erste Teil kleben wollte. Zum Schluss noch ein wenig Grünzeug und Uferbefestigungmaterial.
Die drei Module haben eine Gesamtlänge von ca.2,83m und sind 40cm breit. Für den Hintergrund stellte ich mich in die Mitte der heutigen Freihafenelbbrücke und machte ein Panoramafoto. Dieses druckte dann ein Freund von mir auf eine Leinwand.